Hemmingen, 23. November 2020 

Jost Merscher legt 2. Roman vor -

Achtzehn Begegnungen mit fatalem Ausgang

Zufall? Fügung? Verhängnis? Angela, Frank-Walter, Peter, Hulda, Lars, Jacky, Götz-Georg, Veno, Justine, Donaldine, Vicco, Wladimir, Lutz, Mimi, Franz, Evelyn, Fabian, Falco – in Jost Merschers zweitem Roman begegnen achtzehn Menschen einander in wechselnden Paarungen, mal vertraut, mal skurril, mal tragisch, mal banal, immer aber: fatal.

Nach und nach entsteht so ein grotesker Todesreigen von seltsam unerbittlicher Mechanik. Ein für alle Beteiligten letzter Reigen ist dies, in dem zu allem Überfluss auf vertrackte Weise immer wieder Tauben eine verhängnisvolle Rolle spielen – bis sich der Kreis schließt.

Ist es Zufall, dass genau vor 100 Jahren, im Dezember 1920, Arthur Schnitzlers ›Reigen‹Premiere hatte und einen legendären Theaterskandal auslöste? Immerhin, ›Reigen‹ und›Letzter Reigen‹ verbindet die Unerbittlichkeit, mit der hier Menschen, die sonst wenig bis nichts gemein haben, schicksalhaft aneinander gekettet werden. Auch Erotik spielt beide Male eine tragende Rolle. Aber das Theater und die unbestrittene Weltgeltung hat Schnitzler für sich. Jost Merscher schreibt Prosa, mit einer gewissen Obsession für Tauben und Spaß daran, mit viel schwarzem Humor seine Protagonisten ausgesuchten Todesarten zum Opfer fallen zu lassen.

Unterwegs sind Leserinnen und Leser vor überraschenden, entlegenen, manchmal auch skurrilen Querverbindungen, Anspielungen und Zitaten niemals sicher.

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